Zu deren Visionen zählt die freie Wifi-Verfügbarkeit in allen öffentlichen Räumen der Stadt, eine Sicherheitsapp mit Panik-Button, mit welchem die Polizei alarmiert werden kann, sowie weitere Projekte die auf neuen Kommunkationstechnologien beruhen. In den Abendstunden nach dem Abschluss des offiziellen Programms versammelten sich die Teilnehmenden zum gemeinsamen Nachtessen. Tags darauf reisten die einzelnen Gruppen in die zuvor genannten Forschungsgebiete ab. Ab diesem Zeitpunkt waren drei Wochen für die individuellen Forschungsvorhaben der verschiedenen Kleingruppen geplant, welche in der Folge kurz vorgestellt werden.
Zur Gruppe Jambi, unter der Leitung von Herr Professor Znoj, gehörten Laura Hofstettler, Lisa Lüscher, Anja Klauser, Zora Zlot, Sina Hirzberger, Remo Leuenberger sowie Nathalia Schotterer. Lisa Lüscher und Laura Hostettler befassten sich in ihrer Forschungsarbeit mit der Frage: Wie erlernen die Kinder von Muara Mendras ihre Arbeiten im Haushalt? Dabei lebten sie bei einer lokalen Familie und halfen bei der Heim- und Gartenarbeit mit.
Ebenfalls dem Thema ruraler Arbeit widmeten sich Anja Klauser und Zora Zlot; sie untersuchten Aspekte der Arbeitsteilung zwischen Generationen. Der Titel ihrer Arbeit lautet: Wie widerspiegelt die Arbeitsteilung zwischen Generationen und Geschlechtern die Sozial- und Familienstruktur in Renah Tebat, Jambi?
Sina Hirsberger und Remo Leuenberger, die ebenfalls ihre teilnehmende Beobachtung in einer ruralen Gemeinde durchgeführt haben, gaben ihrer Forschungsarbeit den Titel Familiäre Arbeitsorganisation und Kommunikationstechnologien in Zentralsumatra.
Nicht mit der ruralen Arbeit selbst, sondern mit der Reproduktion der Arbeitskraft hat sich Natalia Schotterer auseinandergesetzt und untersuchte Essenspraktiken. Ihre Arbeit trägt den Titel: Apakah kamu sudah makan? – finding the social meaning behind food praxis, as the reality of love and security.
Die Gruppe mit Christoph Müller, Andrei Stoinescu, Elisabeth Schubiger und Romy von Gunten reisten in der Begleitung des Doktoranden Michael Meier und Baba nach Jakarta. Ebenfalls mit Essenspraktiken befasste sich Elisabeth Schubiger, genauer gesagt mit dem Vegetarismus in Jakarta. Der Titel ihrer entstandenen Arbeit lautet: Vegetarier in Indonesien? Eine Ethnographie zu Nahrungsgewohnheiten in Jakarta, Indonesien.
Anstelle der Essenspraktiken stellte Christoph Müller die Lebensmittelbeschaffung ins Zentrum und setzte sich mit dem städtischen Markttreiben auseinander. Er erstellte zusammen mit der in Bern forschenden Studentin Martina Wiggenhauser einen Vergleich zwischen einem indonesischen und einem Schweizer Markt. Die Arbeit trägt den Titel: „Der Markt als Erlebniswelt von Körpertechniken?” Jakarta - Bern: Eine transnationale Forschungsübung über 11’224 km.
Auch das Wasser Jakartas stand im Fokus: Andrei Stoinescu untersuchte die Lebenswelt der Bewohner des Quartieres nahe des Ciliwung-Flusses. Seine Arbeit nennt er: Verschmutztes Wasser und Überflutungen – Leben am Ciliwung in Jakarta.
Als letztes Mitglied der Jakarta-Gruppe setzte sich Romy von Gunten mit Schönheit und Körperpflege auseinander. Ihre Fragestellung lautete: Beauty-Salons in Jakarta: Wie tragen sie zur Repräsentation des Frau-Seins in Indonesien bei?
Unter der Leitung von Dr. Piet van Eeuwijk reisten Joy Amendola, Paul-Adam Fehr, Milena de Sa, Olivia von Däniken, Andreas Hunkeler, Roman Stocker, Sarina Bucher und Yaren Kirmitzitas nach Nord-Sulawesi.
Joy Amendola und Paul-Adam Fehr befassten sich mit der medizinischen Anthropologie, der Titel ihrer Arbeit lautet: Warum gehst Du ins Spital? Behandlungen, Preisklassen und Krankheit in einem christlichen Spital in Nord-Sulawesi.
Nicht in einem Spital, sondern in einem Waisenhaus agierten Sarina Bucher und Yaren Kirmitzitas. Sie erstellten eine Arbeit zum Thema: Anka Yatim piatu: Was heisst es in Nord-Sulawesi, ein Waisenkind zu sein?
Auch in Nord-Sulawesi stand das Thema Essen im Interesse der Forschenden: Der Frage: Welches sind Gründe, um ein Warung makan in Tomohon zu betreiben? gingen Andreas Hunkeler und Roman Stocker nach. Sie erarbeiteten zu dieser Frage einen Kurzfilm, welcher eine lokale Familie, welche einen Warung Makan (Essensstand) betreibt, porträtiert. Das Produkt ihrer Arbeit ist unter folgendem Link einsehbar: https://vimeo.com/148239958.
Nebst dem Verkauf von Essen wurde ebenso die Essens- bzw. die Gewürzproduktion untersucht. Mit Praktiken rund um den Gewürznelken-Anbau setzten sich Milena de Sa und Olivia von Däniken auseinander. Gewürznelken-Anbau in Makalisung Tondano (Minahasa, Nord-Sulawesi). Wandel in einer ruralen Gesellschaft, lautet die Überschrift der entstandenen Arbeit.
Martina Burato, Ruth Thommen und Svenja Schär sammelten ihre Feldforschungserfahrungen in Yogyakarta, begleitet von Simon Weber. Dabei befassten sie sich mit der Szene der Strassenkünstler. Ihrer Arbeit gaben sie den Titel Öffentliche Kunst in Yogyakarta.
Unter der Leitung von Cyprianus Paju Dale reiste die fünfte Gruppe nach Labuan Bajo auf der Insel Flores. Zu dieser gehörten Sarah Wipfli, Angelika Edelmann, Angelika Widrig, Roger Langenegger und Anja Vogel.
Sarah Wipfli und Angelika Edelmann befassten sich mit der Veränderung der lokalen Webkunst und führten ihre teilnehmende Beobachtung unter Weberinnen in einem kleinen Dorf in der Westmanggarai durch. Ihrer Forschungsarbeit gaben sie den Titel: Social and Cultural Transformations in the Art of Weaving in West Flores, Manggarai.
Angelika Widrig hingegen untersuchte den Aspekt der Herstellung dieser traditionellen Webkunst entlang der Wertschöpfungskette, was zum Titel The Supply chain of tenun songket in West Flores, Manggarai führte.
Nebst der manggaraischen Webkunst wurde ebenso manggaraische Musik untersucht. Roger Langenegger und Anja Vogel forschten zu Musik im Zusammenhang mit sozialem Aktivismus in Labuan Bajo. Aus der Zusammenarbeit mit der lokalen Aktivistengruppe ist ein Kurzfilm entstanden, welcher das Ringen um den letzten öffentlichen Strand in Labuan Bajo porträtiert. Der Film heisst SAVE PEDE und steht unter folgendem Link zur Verfügung:
https://www.youtube.com/watch?v=ak4L7UE3eao
Nach der offiziellen Vorstellung der Forschungsarbeiten an der Uni Bern bildete ein von Studenten organisierter Indonesien-Abend mit indonesischem Essen, Filmen und Präsentationen den Abschluss der Exkursion. Die Reise ins Land der 17’000 Inseln bot den angehenden Sozialanthropologen der Universitäten Bern und Zürich die wertvolle Gelegenheit, erste Felderfahrungen zu sammeln und sich mit einer aussereuropäischen Kultur auseinanderzusetzen. Den Organisatoren der Exkursion gebührt der grosse Dank, den Studierenden wertvolle Erfahrungen für das weitere Studium mitgegeben zu haben.
Im Namen der Studentenschaft,
Anja Vogel & Roger Langenegger
Die Forschungsaufenthalte an den fünf Standorten führten zu folgenden Forschungsarbeiten:
Jambi:
- Anja Klauser und Zora Zlot: Wie widerspiegelt die Arbeitsteilung zwischen Generationen und Geschlechtern die Sozial- und Familienstruktur in Renah Tebat, Jambi?
- Lisa Lüscher und Laura Hostettler: Wie erlernen die Kinder von Muara Mendras ihre Arbeiten im Haushalt?
- Natalia Schotterer: Apakah kamu sudah makan? – finding the social meaning behind food praxis, as the reality of love and security.
- Sina Hirzberger und Remo Leuenberger: Familiäre Arbeitsorganisation und Kommunikationstechnologien in Zentralsumatra.
Jakarta:
- Andrei Stoinescu: Verschmutztes Wasser und Überflutungen – Leben am Ciliwung in Jakarta.
- Christoph Müller und Martina Wiggenhauser: “Der Markt als Erlebniswelt von Körpertechniken?” Jakarta - Bern: Eine transnationale Forschungsübung über 11’224 km.
- Elisabeth Schubiger: Vegetarier in Indonesien? Eine Ethnographie zu Nahrungsgewohnheiten in Jakarta, Indonesien.
Sulawesi:
- Joy Amendola und Paul-Adam Fehr: Warum gehst Du ins Spital? Behandlungen, Preisklassen und Krankheit in einem christlichen Spital in Nord-Sulawesi.
- Milena de Sa und Olivia von Däniken: Gewürznelken-Anbau in Makalisung Tondano (Minahasa, Nord-Sulawesi). Wandel in einer ruralen Gesellschaft.
- Roman Stocker und Andreas Hunkeler: Welches sind Gründe, um ein Warung makan in Tomohon zu betreiben? <https://vimeo.com/148239958>. (Video).
- Romy von Gunten: Beauty-Salons in Jakarta: Wie tragen sie zur Repräsentation des Frau-Seins in Indonesien bei?
- Sarina Bucher und Yaren Kirmizitas: Anak Yatim piatu: Was heisst es in Nord-Sulawesi ein Waisenkind zu sein?
Yogyakarta:
- Martina Burato, Ruth Thommen, Svenja Schär: Öffentliche Kunst in Yogyakarta.
Flores Barat / Manggarai:
- Angelika Widrig: The Supply chain of tenun songket in West Flores, Manggarai.
- Sarah Wipfli and Angelika Edelmann: Social and Cultural Transformations in the Art of Weaving in West Flores, Manggarai.
- Roger Langenegger und Anja Vogel: SAVE PEDE - A last public beach and people’s attempt to keep it theirs.